Frage: Es gibt viele Richtungen der Geistessuche, die über einen leichten Weg zu sich selbst und über eine leidlose Befreiung vom Karma reden. Sie sprechen jedoch über einen langen und schwierigen Weg zu sich selbst und zum Gott. Erklären Sie das noch einmal.
Antwort (Kth., S.):
Ob alle auf der Erde Wohnenden zu Professoren oder Akademikern werden sollten und könnten? Streben denn alle nach hochschulischer Ausbildung? Wären gegebenenfalls alle dazu fähig, selbst wenn alle sich es wünschen würden? Haben sich denn alle Ärzte oder Lehrer dem selbstlosen Dienen hingegeben? Sollen letztendlich alle, denen Berge gefallen, zu Alpinisten werden und die Spitze des höchsten Berges der Welt erreichen?
“Es gibt nur wenige solche Menschen,- würdet Ihr sagen,- nicht alle brauchen das.”
Genau so geht es mit dem Weg zu sich selbst. Ein guter Vater oder eine gute Mutter zu sein, ist der Weg von einigen Menschen. Von anderen – durch schmerzvolle Beziehungen zu begreifen, was bis jetzt noch nicht verstanden worden ist. Für mehrere Menschen ist es Nehmen und Geben ihr ewiges Thema. Kein Mensch kann sich befreien, ohne die eigenen wichtigsten Themen begriffen zu haben, egal was er lesen oder welche Praktiken er machen würde.
Sich für eine Arbeit, ein Ziel oder eine Idee selbstlos hinzugeben kann nur derjenige, der seine wesentlichen Themen des Zusammenseins mit anderen Menschen nahezu oder zu Ende gelöst hat. Es gibt diejenigen, die durch ihre Hingabe an die Arbeit diese Probleme lösen. Wir möchten Euch warnen, dass es nicht um Arbeitssüchtige sondern um bewusst Hingegebene handelt.
Aus diesem Grund passen nur noch Wenige für den Weg der Eingeweihten, der tatsächlich voller Leid wegen Unverstehender und voller Arbeit für ihr Verstehen ist. Diese Verantwortung nehmen sie auf sich, während sie frei sind. Darüber haben wir im Buch „Kosmische Einweihungen” geschrieben.
Die Verantwortung für eigene Gedanken,Worte und Taten ist die stärkste Grundlage von allen echten Wegen, die zur Bewusstheit führen. Der Mensch, der nicht versteht, was die Verantwortung ist, kann bewusst nicht werden. Deswegen kann er auch seinen Weg nicht finden. Ohne weiteres kann er dann einen fremden Weg übernehmen oder nachahmen.
Solcher Mensch erbaut ein Haus ohne Fundament. Sogar beim Aufbauen eines Zeltes braucht man Heringe, bzw. Zeltnägel fest einzuschlagen oder anders den Zeltboden zu festigen…
Deswegen betonen wir vor allem die Verantwortung. In allen ernsten Richtungen wird Anhängern Verantwortung beigebracht. Es ist wie Körper-Training für Alpinisten: derjenige, der faul ist, zu trainieren, kann nur noch am Fuß des Berges verweilen.
Richtungen, die Verantwortung geringschätzen oder verwerfen, bereiten diejenigen vor, die lieber fernsehen als selbst bergsteigen. Solche braucht man gar nicht vorzubereiten. Denn zum Fernsehen ist keine Vorbereitungsarbeit nötig. Deswegen behaupten solche „Gurus”, dass alle erreichen können… Es fällt doch leicht, diejenigen, die im Sitzen oder Liegen fernsehen, zu bewirken, zu beherrschen: gern übergeben sie ihre Verantwortung und übertragen anderen ihre Willenskraft, wobei sie dafür Geschenke erwarten… Es passiert, dass sie irgendwelche auch bekommen. Dann glauben sie noch mehr. Dazu beginnen sie, zu bitten.
Auf diese Weise werden sie Menschen ähnlich, die ein Kredit bei der Bank aufgenommen haben. Aber in diesem Fall haben sie als Pfand… sich selbst eingesetzt. Wenn man nicht in der Lage ist, Darlehen abzubezahlen, konfisziert die Bank den Pfand, als ob es ihr Eigentum wäre…
So passiert es mit denen, die immer nehmen, dabei naiv denkend, dass man keine Schulden rückbezahlen muss oder dass sie imstande sein werden, das zu tun. Es ist leider so, dass man nicht nur die Schuld sondern auch Zinsen bezahlen muss.
Wollen wir all das in die menschlichen Beziehungen übertragen. Es gibt viele Menschen, die daran gewöhnt sind, von Energie, Eigentum, Fähigkeiten ihrer Nächsten (Eltern, Geschwister, Ehemann-Ehefrau,Cousinen-Cousins, naher Freunde) Gebrauch zu machen.
Fragt mal, ob sie verstehen (vielleicht sind Sie derjenige, die nicht versteht), dass sie immer wieder ein Darlehen aufnehmen, wobei die Zinsen steigen…
Die andere Seite kann aber aus Mitleid, wovon der Nehmende profitiert, die Zahlung nicht abbrechen.
Es gibt diejenigen, die ständig andere Menschen auffordern, ihnen immer wieder etwas zu zahlen. Wofür? Irgendwann endet sogar die Rückzahlung für schlimme Taten der Vergangenheit…Jetzt wird doch ein neuen Karma für die Zukunft geschaffen. Es ist ein Hindernis für die Bewusstwerdung beider Seiten, denn beide Seiten sind im Thema „Geben-Nehmen” verwirrt. Erst wenn dieses Thema gelöst ist, können sie weiter gehen.
Kann jemand anderer dieses Thema für diese beiden Menschen lösen, wenn einer von ihnen immer wieder nimmt und der andere – immer wieder gibt? Nur noch von diesen beiden Seiten hängt es ab, wann sie begreifen, was geschieht und was sie gerade tun.
Wir reden über den leidvollen Weg. Löst denn, Lieben, die gerade beschriebene Situation kein Leid und Schmerz aus?
Selbstverständlich, denn einer muss eine Entscheidung treffen, nicht mehr zu bitten, der andere – nicht mehr zu geben. Vielleicht sollte der Nehmende lernen, dankbar zu sein, seine Eigennützigkeit oder seinen Hochmut zu erkennen?
Vielleicht sollte der immer Gebende lernen, zu erkennen, dass er durch sein Geben die Evolution des Nehmenden hindert. Vielleicht sollte er sein eigenes Bedürfnis erkennen, wichtig oder nützlich zu sein, obwohl es niemand braucht? Viele Lektionen stecken hinter diesen einfachen Worten “Geben- Nehmen“.
Wundert euch nicht, dass mutige Entscheidungen, nachdem man real sich selbst und andere in einer solchen Situation wahrnimmt und Verantwortung für die durch diese Einsicht initiierte Entscheidungen übernimmt, jemandem helfen kann, die Schwelle der ersten Kosmischen Einweihung zu übertreten. Einige Religionen empfehlen, wegen solcher Beziehungen zu beten. Es ist ja wertvoll, jedoch eines Tages müssen die Betroffennen sowieso selbst die Entscheidung treffen.
Die Entscheidung, also, wird zur Qual für mehrere, die Angst vor Verantwortung haben. Die Entscheidung an den Guru zu delegieren, damit er die Verantwortung übernimmt, oder an den Gott selbst, wird üblich bei vielen Suchern oder trübsinnigen Gedrückten.
Es ist wohl am zuversichtlichsten, diese Entscheidung dem Gott zu übergeben, denn wenn man es richtig macht, kann das Problem insofern gereinigt werden, wie es nur das Karma beider betroffenen Menschen erlaubt. Also, alles wird letztendlich sowieso erst dann gelöst, wenn beide Teilnehmer der Situation das begreifen, was sie begreifen müssen. Vielleicht geschieht es ein bisschen schneller.
Aber „schneller” bedeutet eine beschleunigte Reinigung des Karmas, d.h. alles geshieht schneller und intensiver. Dasselbe passiert auch denjenigen, die den echten Weg des Bewusstwerdens wählen. Es ist ja üblich, dass der Mensch, der sich getraut hat, den Weg zu gehen, auch ein „Ja“ für die beschleunigte Reinigung des Karmas gesagt hat.
Das bedeutet, dass alle Untugenden, die vorher unterdrückt oder versteckt wurden, aufsteigen, um wahrgenommen zu werden. Es ist innere Verschlackung und Negativität. Manche bekommen Angst und beginnen, über “Bewährungsproben“, die sie überrumpelt haben, zu klagen. Manche bekommen Angst, nicht dort gelangt zu sein, weil sie Hoffnungen gehegt haben, dass wenn man sich schon auf dem Wege befindet, sollte es besser gehen… und jetzt…
Es sind aber keine Bewährungsproben, sondern, wie gesagt, eine beschleunigte Reinigung des Karmas. Dieser Prozess lässt die ganze unterdrückte Negativität zum Tageslicht kommen. Aber nicht nur. Es kann auch den Zusammensturz von all dem veranlassen, woran man gewöhnt war, was als sicher und zuverlässig zu sein schien.
Auf diese Weise “fällt“ man plötzlich in eine schwarze „Grube der Mißerfolge“, danach taucht man wieder in der Euphorie auf. Es ist die Reinigung von allen emotionalen Wünschen und egoistischen Bestrebungen. Das wissen alle, die auf dem Wege sind, egal welche Richtung oder Religion sie vertreten. Der Wesenskern ist gleich überall.
Vergleicht es mit einem Sportler, der beginnt, sich ernst zu trainieren: ihm tut der ganze Körper weh… Wenn das Trainieren fortgesetzt wird, vergeht auch der Schmerz… In diesem Fall leidet das kleine Ego, denn alles, was er bis jetzt für seine Freude erschaffen hat, wird jetzt betroffen…
So tritt mit einem Fuß in den Weg derjenige, der sich durch den Zusammensturz von allem, was wie ein Ende seiner Welt erscheint, nicht beängstigt fühlt und sich für den weiteren Weg entschließt. Allmählich lassen seine Emotionen nach, so wie auch die Vernunft. Seine Zustände und Situationen harmonisieren sich. Dabei kann sich auch seine Umgebung ändern. Seine Auffassung sowie Fähigkeit, sich selbst und Situationen wahrzunehmen, verändern sich auch. Diejenigen, die Angst vor dem Zusammensturz bekommen, kehren zu dem Punkt zurück, von dem sie ausgegangen sind. Manche verzichten in Verzweiflung auf alle Suchen, denn es scheint ihnen, dass man sich um sie nicht so kümmert, wie sie es sich vorgestellt haben.
Die letzteren sind für den Weg noch nicht bereit. Für die vorletzten ist es noch zu früh, weil sie die ihnen gegebene Chance nicht begriffen haben.
Niemanden rufen wir zweimal, wenn wir es einmal bereits getan haben.
Es ist schwer zu sehen, wenn Menschen, die viele Leben lang auf den Ruf gewartet haben, ihn verpassen, indem sie ihn auf ihre Art und Weise verstanden haben. Solche werden weiter warten müssen. Diesmal aber noch länger…
Auf eine gewisse Weise kümmern wir uns um diejenigen, die einen Fuß auf den Weg gestellt haben.
Es ist ja üblich, dass gegenwärtige Sucher nach einem Guru suchen. Manche streben einen wahren Führer zu finden, manche – folgen der westlichen Mode.
Auf diese Weise steigt immer wieder die Nachfrage nach Gurus. Nur wenige von ihnen sind dennoch echte Gurus, denen wenigstens die zweite Kosmische Einweihung verleiht wurde. Solche spielen nicht mit Kindern, die nach interassanten und gehaltreichen Spielen suchen.
Unter ihnen gibt es jedoch viele, die auf Nachfrage solcher Sucher reagieren und je nach deren Grillen lehren. Geistiges Geschäft, das für Verbraucher des Geistes bestimmt ist, wächst wie ein Hefekuchen. Wir zählen schon diejenigen nicht, die Vorträge über den Geist halten, ohne zu begreifen, was es ist. Es gibt viele, die sich als Guru bezeichnen oder sakrale Wahrheiten erklären, wobei sie nur noch die Sahne davon abschöpfen. Das erbringt Gewinn. Es gefällt den Kindern.
Lehrer oder Mahatmas, oder echte Gurus sind Menschen nach der dritten Kosmischen Einweihung. Einzelmenschen sind sie auf der Erde. Indem sie Verantwortung für einen Schüler übernehmen, verleihen sie ihm dadurch eine reale Chance, irgendwann so zu werden, wie sie sind.
Auch nach der zweiten Kosmischen Einweihung hat der Mensch Recht, Guru zu sein, weil sein Bewusstsein dafür bereit ist. Wenn er aber ein Karma des Schülerkandidaten zu sich nimmt, muss einen Teil davon sein Lehrer übernehmen. Also, wenn solche Fälle erforderlich sind, bringt er sie mit seinem Lehrer in Übereinstimmung.
Das wäre unmöglich ohne Wissen des Karmagesetzes und Erkenntnis von seinen Wirkungsnuancen.
Der Mensch, der sich zwischen der ersten und der zweiten Kosmischen Einweihung befindet, gerät oftmals in die Position von Guru oder setzt sich selbst in diese Position. Unter ihnen gibt es diejenigen, denen es gefällt. Manche sehen darin ihre Bestimmung ein.
Doch Prozent von Liebe und Hochmut hat bei solchem Menschen noch keinen Ausgleich gefunden (das geschieht erst mit der zweiten Kosmischen Einweihung – A.). Aus diesem Grund ist der Mensch noch nicht fähig, Nuancen des Karmagesetzes zu erkennen. So macht er dann viele Fehler, die eine gewisse Wirkung auf seine Geführten haben. Dabei lässt er das Karma des geistigen Hochmuts und falschen Wirkens als Lehrer wachsen. Dieses Karma wird ihn in der Zukunft wieder zurückschlagen, falls er es nicht begreift und auf sein Wirken als Lehrer nicht verzichtet, dabei zum Schüler werdend.
Heutzutage vermehrt sich jedoch die Zahl von Menschen, die sich selbst Guru nennen, ohne das erste Tor erreicht zu haben. Solche sind den Erstklässlern ähnlich, die fasziniert sind, dass sie schon Buchstaben kennen oder vielleicht sogar Lesen gelernt haben. Sie begeistern sich für ihre Entdeckungen und berichten leidenschaftlich allen davon, die zuhören. In diesem Moment vergessen sie, dass Mutter und Vater sich um sie kümmern, damit sie lernen könnten. Sie ärgern sich, wenn sie gebeten werden, ihr Zimmer in Ordnung zu bringen oder Müll rauszubringen. Es scheint ihnen, dass sie keine Zeit dafür haben, dass Eltern dies tun müssen. Sie mögen nicht, wenn man ihnen Pflichte aufbürdet, und verstehen nicht, wozu man Verantwortung braucht. Es ist doch viel interessanter, frei zu sein. So reden sie auch für andere…
Bei solcher Auslegung werden alle sakralen Lehren und auch Astrologie verfälscht. Auf diese Weise lehrt man Wahrsagen, Magie, Wahrsehen, Reiki u.s.w. Ein Schüler der ersten Klasse, der gelernt hat, Symbole direkt zu lesen, ohne fähig zu sein, ihre sakrale Bedeutung zu begreifen, versteht auch die Verantwortung nicht, die auf die Schulter und Leben deren lastet, die diese Symbole zu lesen beginnen.
Die Lektion „Geben-Nehmen” kann weder dieser Erstklässler noch seine Zuhörer verstehen. Viele von denen, die sich als Guru bezeichnen, begreifen nicht, dass wenn man jemandem helfen möchte, ist es nicht unbedingt nötig, etwas für ihn zu tun, denn man muss öfters einfach Bedingungen schaffen, damit er selbst geben könnte.
Das wissen Schüler, die auch Verantwortung verstehen. Jedoch sagar ihnen kann das „Geben-Nehmen” zu einer schwierigen Lektion werden, die aber anders zum Ausdruck kommt als bei denen, die noch keine Schüler sind.
Ausnahmslos für alle, die in alltäglichen Beziehungen streben, besser zu werden, bedeutet das Geben nicht nur Sorgen darum, dass dem Menschen keine Sachen fehlen, dass man ihm Geld gibt oder Hilfe aufdrängt. Geben bedeutet Geben von Herzenswärme, Verständnis, Mitleid, wenn es gebraucht wird, oder auch disziplinierende Vorwarnung. Ist denn das nicht der Anfang von den schwierigsten Lektionen?
Die Bedingungen zum Geben zu schaffen, ist eine sehr kompizierte Erscheinung. Ein bewusster Mensch nimmt Hilfe oder Geldopfer, also, Dankbarkeit in verschiedenen Ausdrucksformen an, so wie es auch viele Gurus tun. Ein unbewusster oder halbbewusster Mensch würde gerne für sein Umfeld Bedingungen schaffen, zu geben. Später hält er meistens das Geben seiner Mitmenschen für deren Pflicht. Solcher gewöhnt sich zu nehmen, dabei vergessend, dass er selbst auch geben muss.
Aus diesem Grund kann nur derjenige wirklich “Bedingungen zum Geben schaffen“, der selber gibt.
Derjenige, der nicht gelernt hat, zu geben,- nimmt.
Schöne Floskeln über vergangene Leben, in denen der jetzt Gebende scheinbar etwas sich angeeignet hätte, sind ja überflüssig.
Es ist einfach nicht so. Der Mensch, der in seiner Vergangenheit zu geben wusste, weiß auch jetzt zu geben. Er sollte nehmen lernen, also, Bedingungen für andere schaffen, zu geben. Wenn jemand einmal erlernt hat, zu geben, so ist es für ihn unmöglich, es nicht zu machen.
Wer in seiner Vergangenheit andere ausgebeutet hat oder gewöhnt war, sie auszunutzen, macht dasselbe auch jetzt, indem er seine Nächsten auffordert, um ihn zu tanzen. Manche tun es mit Hilfe von Forderungen, manche – fein und raffiniert. Solche Menschen treiben gern Missbrauch, dabei behauptend, dass sie Bedingungen für andere schaffen, zu geben.
Ein Invalide nimmt, anfangs dadurch Bedingungen für diejenigen schaffend, die lernen müssen, zu geben. Aber auch er soll zu geben lernen, während er warmherzig und mitleidig für andere ist, denn nur so schafft er Bedingungen für seine Genesung.
Ein Invalide, der nach einer besonderen Aufmerksamkeit verlangt, der sich ärgert und schimpft, ist die Genesung nicht wert. Demnach erschafft er eine noch schwierigere Zukunft für sich.
Ist es nicht so, dass alles, was gesagt wurde, lehrt, auf sich genommene und auf andere delegierte Verantwortungen neu zu betrachten?
Verständnis kommt zum Ausdruck zunächst durch Verantwortung für eigene Gedanken, Worte und Taten, wobei ihre Hintergründe immer breiter wahrgenommen werden, was bedeutet, dass man nur das auf sich nimmt, was eigen ist, und das, was fremd ist, lässt man.
Wer den Sinn der Verantwortung nicht versteht, darf nicht für einen verständnisvollen Menschen gehalten werden, weil die wahre Bewusstheit nicht in ausgesprochenen Worten, sondern in den Taten des alltäglichen Lebens sichtbar wird.
Demjenigen, der Worte ausspricht, tut es nicht weh. Zu einer großen Qual kann jedoch die Sinngebung der Worte durch Taten werden, denn vor allem trennt sie das Wahre vom Gespielten oder Eingeredeten ab. Deswegen sprechen wir über das Leid, das in jeder Etappe anders ist.
Dazu sagen wir noch: spielt mit dem Leid nicht zu lange. Das führt zum Nihilismus.
Wer unseren Weg versteht, sollte nicht vergessen, dass die Freude erquickt und heilt. Lernt deswegen, sich über Euren Erfolg sowie den Erfolg Eurer Freunde zu erfreuen, freut euch über Keime Eures eigenen Verstehens und über das Eurer Freunde, pflegt diese Keime zusammen, seid entgegenkommend, mitfühlend und mitleidig zueinander im Moment der Verwirrung oder Ratlosigkeit. Schaut mal umher, Ihr seid umgeben von so vielem, was Freude macht.
Seid nicht zusammengeduckt, wenn Wellen vom Bösen oder Ärger auf Euch gerichtet werden.
Seid stark durch Euren Glauben und Eure Güte. Bewahrt es, selbst wenn Ihr in die Teergrube untergetaucht gehalten werdet. Ruft das Licht Eurer Seele aus Euren Herzen hervor, damit es wie ein Lichtlein im dunklen, düsteren Wald funkelt. Jemandem wird es noch leuchten. Auch Euch wird es leuchten.
Zuest denkt jedoch immer über die anderen – nur dann wird dieses Lichtlein klarer werden.
Wahrnehmung von eigenen Fehlern und Fehlern der Anderen löst die Qual aus. Wollt Ihr aber das Leben eines blinden Kätzchens leben? Falls Ihr es euch wünscht, soll es so bleiben. Dennoch klagt dann nach einiger Zeit nicht, dass das Leben uninteressant sei, dass das Leben vergangen ist, ohne dass Ihr etwas geschafft habt…
Derjenige, der seine Augen geöffnet hat, leidet solange, bis er seinem Leben den Sinn verleiht. Wer den Sinn findet, lebt ein vollwertiges Leben. Ihr sollt aber das Leben solcher Menschen nicht wiederholen.
Lebt Euer eigenes Leben, indem Ihr Eure Freuden und eures Leid voll erlebt, denn sie beide heilen und stärken, denn sie beide helfen, tiefer zu verstehen.
So geht und bedauert nicht, was Ihr nicht gemacht habt. Macht das jetzt.
Das wünschen wir allen, die sich getraut haben, den Weg zu betreten.
30.01.2010